Bericht von der Sondersitzung des Fachsenfelder Ortschaftsrats vom 04. November 2009

Zum einzigen Tagesordnungspunkt der Sondersitzung $(text:b:„Einrichtung einer Werkrealschule an der Hofherrn-Schule in Aalen-Hofherrnweiler mit einer Außenstelle an der Reinhard-von-Koenig-Schule Fachsenfeld“)$ konnte Ortsvorsteher Opferkuch außer den Rektoren Hajszan und Ritter und den Konrektoren Reuter und Rehn 20 interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie zahlreiche Lehrkräfte begrüßen. Weil Herr Bürgermeister Fehrenbacher und Herr Funk in einer nichtöffentlichen Sondersitzung in Unterkochen weilten, hat die Sitzung erst mit einiger Verspätung angefangen. $(text:b:Ortsvorsteher Opferkuch)$ trug vor, dass dieses wichtige Thema heute in Fachsenfeld vergleichbar mit der Einführung der Hauptschulen vor 43 Jahren sei. Damals konnte Fachsenfeld Sitz der gemeinsamen Hauptschule mit Dewangen im Zuge des Schulentwicklungsplans I werden. Wenige Jahre später spielte bei der Kommunalreform die Schulfrage ebenfalls eine wichtige Rolle. Keiner hätte damals gedacht, dass trotz steigender Einwohnerzahlen (Fachsenfeld und Dewangen insgesamt fast 7.000 Einwohner) eines Tages sogar um die Einzügigkeit der Hauptschule gebangt werden muss. Seit 30. Juli 2009 hat der Landtag von Baden-Württemberg das Schulgesetz für den bisherigen Hauptschulsektor geändert. Ab dem kommenden Schuljahr 2010 auf 2011 wird die Werkrealschule eingeführt, welche sowohl einen Hauptschulabschluss nach Klasse 9 wie bisher als auch einen mittleren Bildungsabschluss nach Klasse 10 bietet. Eine wesentliche Voraussetzung für die Einrichtung von Werkrealschulen ist die sogenannte Zweizügigkeit an der Schule. Deshalb sollen die bisher einzügig geführten Hauptschulen aufgegeben und in die neuen Werkrealschulen eingebunden werden. Wo eine Zweizügigkeit aus eigener Kraft nicht möglich ist, sind die betroffenen einzügigen Hauptschulen aufgerufen, sich Partner zu suchen. Den Eltern der Reinhard-von-Koenig-Schule wurden die verschiedenen Möglichkeiten, die sich innerhalb des gesetzlichen Rahmens ergeben, bereits vorgestellt. Die schulischen Gremien haben nach intensiver Beratung ihr Votum abgegeben. Der Ortschaftsrat hat sich im Vorfeld der Sitzung mehrfach mit den verschiedenen Aspekten auseinandergesetzt. Der Ortschaftsrat müsse heute in der nach dem Schulgesetz vorgesehenen Anhörung eine wichtige Weichenstellung für die Fachsenfelder Schule mit treffen. Folgende Gesichtspunkte müssten alle in die Entscheidung eingebundenen Personen dabei vor Augen haben: $(list:ol:Wir wollen, dass unsere Schülerinnen und Schüler auch in einer künftigen Konzeption anderen Schülerinnen und Schülern gegenüber nicht benachteiligt sind. ~Wir müssen darum besorgt sein, dass am Schulstandort Fachsenfeld möglichst viel erhalten bleibt, d.h. an Klassen und wichtigen pädagogischen Konzeptionen.)$ $(text:b:Frau Hajszan)$, Rektorin der Reinhard-von-Koenig-Schule, stellte die Überlegungen aus Sicht der Schule dar. Vor zwei Jahren habe man im Rahmen des Schulentwicklungsplans wegen einer evtl. Schließung der Hauptschule die Stärken der Reinhard-von-Koenig-Schule herausgestellt sowie ein Schulprofil erstellt. Die großen Stärken in Fachsenfeld seien zum Kollegium das soziale Umfeld sowie Kooperationen mit Vereinen und örtlichem Gewerbe. Nach der Gesetzesänderung im Juli habe man überlegt, wie man die positive soziale Struktur in Fachsenfeld behalten und gleichzeitig eine Werkrealschule anbieten könne. Wenn man eine reine Hauptschule belasse ohne Werkrealschule, habe man bereits in nächsten Schuljahr das Problem, dass man keine Klasse mehr zustande bekomme, wenn ein Teil der Schüler auf benachbarte Werkrealschulen gehen. Ein Drittel der Schüler stammen aus Dewangen. Eine wohnortnahe Lösung sei nur mit einer Kooperationsschule entweder der Talschule oder der Hofherrnschule möglich. Die Talschule werde dann zu einem riesigen Schulzentrum und auch Abtsgmünd komme eigentlich nicht in Frage, da von Seiten des dortigen Schulträgers kein entsprechendes Angebot vorgelegen hat. Die Hofherrnschule liege in räumlicher Nähe zu Fachsenfeld und es besteht die Möglichkeit, die Klassen 5 – 7 hier in Fachsenfeld zu unterrichten. Somit sei der Bestand der Schule mindestens bis 2016 garantiert. Auch die Mittagsbetreuung sei mit der Partnerschule in Hofherrnweiler geregelt,in Fachsenfeld werde dies seither nur ehrenamtlich an einem Nachmittag angeboten. Sicherlich müsse man dann ein gemeinsames schlüssiges Konzept beider Schulen erarbeiten. Die schulischen Gremien hätten diesem Vorschlag zugestimmt. Anschließend stellte der Rektor der Hofherrnschule, Herr Ritter, die Konzeption seiner Schule vor und befasste sich auch mit den teils geäußerten Ängsten. Seine Schule sei durchaus jederzeit mit anderen Schulen vergleichbar. Auch hier haben die schulischen Gremien sich alle für die Partnerschaft mit Fachsenfeld ausgesprochen. Herr $(text:b:Bürgermeister Fehrenbacher)$ stellte die für Aalen vorgesehene Gesamtkonzeption vor. Das schnell verabschiedete Gesetz fordert ein schnelles Handeln des Schulträgers, denn die Gefahr bestehe, dass die Hauptschulen ansonsten von der Bildfläche verschwinden. Er habe auch Kontakt mit dem Schulamt aufgenommen, und die eindeutige Aussage bekommen, dass Abtsgmünd nur eine Werkrealschule bekomme, wenn die Zweizügigkeit erreicht werde. Ansonsten brauche die Schule einen strategischen Partner. In Fachsenfeld sei die nachhaltige Lösung nur die Kooperation mit Hofherrnweiler, sonst werde der Ortschaftsrat seiner eigenen Hauptschule den „Todesstoß“ geben. Anschließend gaben die Fraktionen sehr unterschiedliche Stellungnahmen zum Antrag der Verwaltung ab. $(text:b:Nach ausführlicher Diskussion wurde in geheimer Abstimmung der Beschlussantrag der Verwaltung mit 5 - Ja – Stimmen und 7 – Nein – Stimmen abgelehnt.)$
© Stadt Aalen, 17.11.2009